Angelrute kaufen
Als Laie oder Angelanfänger kann man sich durchaus im Dschungel der Angebote für Angelruten verirren. Es gibt eine riesige Auswahl und nicht selten sind die Unterschiede zwischen den Geräten marginal. Es gibt unzählige Rutentypen und Begriffe wie Wurfgewicht oder Rutenaktion werden oft verwendet, aber nur selten erklärt.
Angelruten können in verschiedene Kategorien unterteilt werden. Eine mögliche Kategorie ist der Zielfisch. Welcher Fisch soll primär mit der Angel gefangen werden? Warum das wichtig ist, wird an einem einfachen Beispiel ersichtlich. Ein europäischer Wels kann ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm erreichen und ist ein sehr starker Kämpfer. Er verlangt der Rute einiges an Stabilität ab. Eine Bachforelle hingegen wird nicht viel schwerer als 2 Kilogramm. Dafür braucht ein Angler viel mehr Gefühl in der Rute, um eine Bachforelle zu landen und ein Abhaken zu vermeiden. Möchte man sich eine Angelrute kaufen, sollte man sich also zuerst über den Zielfisch Gedanken machen.
Eine weitere Unterteilung ist nach Angeltechnik möglich. Für das Stippfischen muss der Angler eine andere Angelrute kaufen als für das Spinnfischen. Welche Angeltechnik ein Angler anwendet, liegt an den persönlichen Vorzügen aber auch an der Umgebung in der geangelt wird. In einem Gebirge mit kleinen, wilden Bächen wird ein Petrijünger beim Stippfischen nicht viel Erfolg haben. Hier ist das Spinnfischen oder das Fliegenfischen die Technik der Wahl. Während sich manche Angler auf eine bestimmte Technik spezialisieren, besitzen andere Angler ein breites Spektrum an Ausrüstung und Erfahrung.
Besonders zu beachten beim Kauf einer Angelrute ist, dass die Rute in der Regel einzeln verkauft wird. Im Gegensatz zu einem Angel-Set müssen Schnur und Rolle also separat erworben werden. Dies mag für den Einsteiger umständlich erscheinen, hat aber einen großen Vorteil. So kann sich der Angler seine Ausrüstung nach persönlichen Vorlieben zusammenstellen und einzelne Komponenten jederzeit nach Belieben austauschen oder aufrüsten. Es bietet sich zum Beispiel an, mehrere Rollen zu besitzen, die mit verschiedenen Schnüren bespult sind. So kann die Ausrüstung ohne großen Aufwand an die Situation am Gewässer oder die Fischart angepasst werden.
Die richtige Angelrute kaufen
Wie geht man also am besten vor, wenn man sich eine Angelrute kaufen möchte? Empfehlenswert ist es, sich die Ausrüstung von Freunden oder Vereinskollegen anzuschauen. Konnte man mehrere Ruten in die Hand nehmen und ein paar Testwürfe machen, sieht man schnell, wo die eigenen Vorlieben liegen. Die Wahl zwischen einem Kork- oder einem Moosgummigriff ist nur ein Beispiel für eine Entscheidung, die der Angler treffen muss, wenn er sich eine Angelrute kaufen möchte.
Wie bereits erwähnt spielt der Zielfisch eine große Rolle. Das Setzen eines Preislimits ist eine weitere Möglichkeit, die große Auswahl an Ruten zu verringern. Eine wichtige Kenngröße ist das Wurfgewicht. Es gibt an, wie groß das Gewicht des ausgeworfenen Köders maximal sein darf. Eine leichte Spinnrute für die Forellenpirsch kann weniger Gewicht auswerfen als eine Brandungsrute. Wird das Wurfgewicht überschritten, kann dies zum Bruch der Rute führen. Die Aktion einer Rute gibt an, wie sich die Rute biegen kann. Es wird zwischen Spitzenaktion, semiparabolischer und parabolischer Aktion unterschieden. Die Rutenaktion hat nicht nur Einfluss auf den Drill eines gefangenen Fisches, sondern auch auf die Köderführung. Die Aktion sollte zum Zielfisch und der Angeltechnik passen, ist aber auch Geschmackssache.
Als Einsteiger sammelt man die ersten Erfahrungen am besten mit einem günstigen Allround-Angelset. Diese Sets liegen im unteren Preissegment und enthalten neben der Angelrute, der Rolle und der Schnur auch jegliches Zubehör, das benötigt wird. Damit können verschiedene Angeltechniken ausprobiert und die persönlichen Bedürfnisse genauer bestimmt werden.
Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass die Angelrute lediglich ein Werkzeug des Anglers ist. Natürlich ist sie zum Angeln unerlässlich, doch mindestens genauso wichtig sind die Erfahrung des Anglers und sein Wissen über Fische. Die beste Ausrüstung wird keinen Fisch fangen, wenn der Köder oder der Angelplatz schlecht gewählt sind.